Die Zither
Die Zither und einer der berühmtesten Filme
Selten wurde ein Film so von seiner Musik geprägt, wie die „Der dritte Mann“. Und das lag eindeutig an einem wunderbaren Instrument, der Zither. Anton Karas trug mit seiner Komposition und dem Spiel auf der Zither wesentlich dazu bei, dass dieser Film zu den Meisterwerken der Filmgeschichte gezählt wird. Mit dem „Third Man Theme“ schaffte Karas ein Stück Musikgeschichte und machte die Klänge Zither weltberühmt. Das „Third Man Theme“ hielt sich 1950 sogar für 27 Wochen an der Spitze der amerikanischen Billboard Charts.
So wird die Zither gespielt
A
Zum Zitherspieler hingewandt ist das Griffbrett mit 5 Saiten, das dem Hals einer Gitarre sehr ähnlich ist. Auf diesen 5 Saiten wird die Melodie gespielt. Dabei zupft der Daumen der rechten Hand mit dem Zither-Ring, während die linke Hand die Saiten abdrückt.
Spielbar ist auf der Zither fast alles. Von Volksmusik über Jazz, internationale Musik (irisch, schottisch, amerikanisch usw.) Sehr gerne zeitgenössisch.
B
Darüber sind die Freisaiten gespannt. Auf diesen Saiten wird mit den Fingern der rechten Hand die Begleitung gespielt. Darunter befindet sich ein Schallloch (ähnlich wie bei einer Gitarre), über das die Töne den Resonanzkörper verlassen können.
Mit den Freisaiten wird die Begleitung gespielt. Das Griffbrett übernimmt die Melodiestimme.
Die Möglichkeiten der Zither sind sehr vielfältig. Außer Volksmusik spiele ich sehr gerne Jazz, alte Musik, oder neue Volksmusik. Im Ensemble spiele ich ausser den bekannten Volksmusikbesetzungen z. B. in der Allgäuer Jazzinitiative.
Die Zither in der Geschichte
Die Zither ist seit jeher fest mit Österreich und dem Bayrischem Raum verbunden. Schon im 15 Jahrhundert gab es erste Beschreibungen von Saiten, die auf Schindel aufgezogen und mit den Fingern angerissen wurden. Von da an wurde die Zither ständig weiterentwickelt. Die erste Konzertzither wie wir sie heute kennen, wurde Mitte des 19. Jahrhundert von Max Amberger in München gebaut.
Die Zither ist jedoch nicht nur auf den Alpenraum beschränkt. Rund um den Erdball findet man kastenförmige Instrumente mit horizontal angeordneten Saiten, die gezupft werden. Beispiele wären hier die japanische Koto, die chinesische Guqin und die finnische Kantele
Im alpenländischen Raum fand die Zither schnell Verbreitung bei allen Schichten der Bevölkerung. Als Instrument der Volksmusik konnte sich die Zither auch wegen des einfachen Transportes durchsetzen. Ähnlich wie die Gitarre oder die Ziehharmonika habe Wandermusiker Ihre Zither stets bei sich getragen. Diese Musiker verbreiteten den angenehmen Klang der Zither in Bürgerhäusern genauso wie in Gaststätten. Nicht umsonst bezeichnete man die Zither auch gerne als das Klavier der kleinen Leute. Und was wäre das Wienerlied und die Heurigenmusik ohne den Klang der Zither.
Den Aufstieg in höchste Kreise erlangte die Zither im 19. Jahrhundert durch Johann Petzmayer und Herzog Max in Bayern. Johann Petzmayer, dessen Vater eine Gastwirtschaft in Wien-Schottenfeld betrieb, unterhielt schon in jungen Jahren die bessere Wiener Gesellschaft mit seinem Zitherspiel. Seine Bekanntheit steigerte sich so weit, dass ihn 1827 Kaiser Franz der Erste zu einem Konzert an den Wiener Hof lud. Durch diesen Erfolg ermuntert, startete Petzmayer eine Konzertreise durch Österreich und Deutschland. Bei einem dieser Konzerte, 1937 in Bamberg war auch der 29-jährige Herzog Maximilian in Bayern zugegen. Angetan von den Klängen der Zither ernannte der Herzog Petzmayer zu seinem Zitherlehrer. So stieg die Zither in die höchsten Adelskreise auf.
Das ist meine Leidenschaft. Wenn Sie Zither lernen möchten, werde ich Sie sehr gerne unterstützen und zu guten Erfolgen führen.
Das "Third Man Theme"
Der britische Regisseur Carol Reed suchte 1948 ein typisches österreichisches Instrument, das die zum Teil wehmütig-melancholische Stimmung des zerstörten Nachkriegs-Wien wiedergeben konnte. In Anton Karas fand er sowohl einen begnadeten Komponisten als auch einen hervorragenden Zitherspieler.